Ada-Handschrift , in Goldschrift (* Chrysographie) ausgeführte und mit aufwendigen Malereien versehene karolingische Evangelienhandschrift (* Evangeliar).
Die Ada-Handschrift entstand um 800 an der * Hofschule Karls d. Gr. Einem nachträglich eingeschriebenen Gedicht zufolge wurde das Prachtevangeliar auf Veranlassung einer gewissen Ada hergestellt, die eine Schwester Karls d. Gr. gewesen sein soll. Anderen Quellen nach handelte es sich bei der Auftraggeberin um eine Äbtissin namens Ada Ancilla Dei, "Ada, Magd Gottes". Diese Meinung wird in dem um 1200 entstandenen * Nekrolog von St. Maximin in Trier vertreten, der auf ältere Quellen Bezug nimmt.
Heutiger Aufbewahrungsort der Handschrift: Stadtbibliothek Trier. Karoling. Handschriften, die stilistisch mit der Ada-Handschrift in Verbindung gebracht werden, bezeichnet man als Ada-Gruppe oder Ada-Schule, ebenso die der * Palastschule Karls d. Gr. zugeordnete Elfenbeinschnitzereien, die Ähnlichkeiten mit den in der Ada-Handschriften befindlichen * Illuminationen aufweisen.
LAMPRECHT, JANITSCHEK, K. MENZEL (Hg.), Die Trierer Adahandschrift, Leipzig 1889; A. BOECKLER, Formgeschichtl. Studien zur Ada-Gruppe, München 1956; E. ROSENBAUM, The Evangelist portraits of the Ada-School and their models, in: Art Bulletin 38, 1956; W. KOEHLER, Die karolingischen Miniaturen. Die Hofschule Karls d. Gr., 2 Bde., Berlin 1958; H. FILLITZ, Die Elfenbeinreliefs zur Zeit Karls d. Gr., in: Aachener Kunstblätter 32, 1966.
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