Ebenist , im 18. Jh. üblicher Ausdruck, abgeleitet von französisch ébéniste, mit der deutschen Bedeutung Kunsttischler, der mit * Ebenholz * furnierte Möbel und * Marketerien herstellte.
Das Verfahren, mit Ebenholz zu furnieren, soll auf Jean Macé zurückgehen. Er war Hoftischler der Maria von Medici, die als Mutter Ludwigs XIII. von Frankreich bis zu dessen 16. Lebensjahr die Regierungsgeschäfte für ihn führte. Auf Grund einer Verfügung König Ludwigs XIV. wurden die Ebenisten in die französische * Zunft eingegliedert und die von den Mitgliedern der "Corporation des * Menuisiers-Ebénistes" hergestellten Möbel mit einem eigenen Stempel gekennzeichnet.
Der als Werkstattzeichen ausgeführte Stempel heißt * Estampille (Kontrollstempel). Königliche Ebenisten (vgl. * Hofbefreite) waren von der Stempelpflicht ausgenommen. Die französische Berufsbezeichnung Ébeniste wurde erstmals 1657 in einem Dokument erwähnt. Die Hersteller unfurnierter Möbel aus heimischen Hölzern hießen in Frankreich weiterhin * Menuisiers (Tischler, Schreiner).
Grands ébénistes et menuisiers parisiens du XVIIIe siècle (1740-90), Kat., Paris 1955; C. A. PACKER, Paris Furniture by the Master Ébénistes, Newport/Mon. 1956; J. NICOLAY, L'art et la manière des maitres ébénistes français au XVIII siecle, 2 Bde., Paris 1956-59, Neuauflage 1976; G. JANNEAU, Les ateliers parisiens de ébénistes et de menuisiers aux XVIIe et XVIIIe siècles, Ivry-sur-Seine 1975.
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