Fürst der Welt , von Christus stammende Bezeichnung * Luzifers.
Erwähnung findet der Fürst der Welt u. a. im "Liber Floridus" (12. Jh.). Die mittelalterliche Kunst stellt den Fürst der Welt meist als vornehmen jungen Mann an der Spitze der "törichten Jungfrauen" dar, während Jesus die klugen Jungfrauen anführt (* Kluge und törichte Jungfrauen). Die Rückseite des Fürst der Welt wird zum Teil skelettiert und von Würmern zerfressen wiedergegeben. Zu finden ist das Motiv plastisch gestaltet u. a. in den * Münstern von Basel, Freiburg und Strassburg. Ähnliche Darstellungen sind von der * Frau Welt bekannt, die, zurückgehend auf eine * Allegorie Konrads von Würzburg (1230-1287), als Personifikation der * Voluptas (Wollust) gilt. Auch manche * Memento-mori-Motive späterer Zeit zeigen verführerisch schöne Menschen, deren Rückseite in Verwesung begriffen und von Gewürm zerfressen ist.
R. ASMUS, Der F. in der Vorhalle des Freiburger Münsters, in: Repertorium f. Kunstwiss. 35, 1912; 44, 1924; L. I. RINGBOM, Diktens "Fru Värld" och "Världens furste" i Kyrkoportalen, in: Studier tillägnade H. Cornell, Stockholm 1950; E. HUHN, Frau Welt u. F., Diss. Berlin 1959.
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