Galvanotechnik , Bezeichnung für das 1830 von Wach entdeckte und 1837 von dem deutschen Physiker Moritz Hermann Jakobi in St. Petersburg sowie von Spencer in Liverpool weiterentwickelte Verfahren, Metalle oder durch Graphitstaub elektrisch leitend gemachte Nichtmetalle mit Hilfe der * Elektrolyse mit einer (Edel-)Metallschicht zu überziehen (Elektroplattieren).
1840 gründete G. R. Elkington in Birmingham einen Großbetrieb für galvanische Versilberungen. Seit 1885 ist die industrielle Nutzung der Galvanotechnik allgemein bekannt. Das Verfahren beruht auf der Eigenschaft des elektrischen Stroms, Metalle aus den wässerigen Lösungen ihrer Salze (Metallsalzlösungen) auszuscheiden und reines Metall am negativen Pol anzulagern. Durch den Anschluss des Negativpols an ein elektrischen Strom leitendes oder mittels Graphit für elektrischen Strom leitend gemachtes Objekt können einerseits Gegenstände mit fest haftenden Metallüberzügen versehen, anderseits Objekte in Form abnehmbarer Metallüberzüge exakt kopiert werden (* Galvanoplastik). Die Stärke des Metallüberzuges hängt von der Höhe des Metallgehaltes in der Lösung und von der Dauer des einwirkenden Stroms ab. Vgl. * Gewichtsversilberung.
S. FIELD, A. D. WEILL, Electro-Plating. A Survey of Modern Practice, London 1945; W. BLUM, B. HOBABOOM, Principles of Electroplating, London, New York 1949; Ch. SCHWAHN, Kleine Theorie u. Praxis der galvan. Werktechnik, Halle 1950; H. KRAUSE, G., galvan. Metallveredlung u. Galvanoplastik, Schwäbisch Gmünd 1957; J. BILLITER, G., Worms 1957; S. BURY, Victorian Electroplate, London 1971.
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