Katakomben (Mz.), spätlateinisch catacumbae, "Gegend an der Via Appia", vielleicht griechisch kata tymbas, "bei den Gräbern",
Bezeichnung für von den Christen in manchen Gebieten des Mittelmeerraums seit dem 2. Jh. verwendete, aus mehreren Etagen bestehende unterirdische Begräbnisstätten. Der Brauch, Tote in unterirdischen Höhlen zu bestatten, war schon in vorchristlicher Zeit üblich, z. B. bei den Etruskern. Erhalten sind Katakomben u. a. in Rom, Neapel, Sizilien, Alexandria und Malta. Die Verstorbenen wurden entweder in kastenförmigen, mit Steinplatten verschlossenen Wandfachgräbern, in Grabnischen (* Arkosolgrab) oder in Grabkammern beigesetzt. Häufig sind die Wände der Katakomben bemalt (* Katakombenmalerei).
J. WILPERT, Die Malereien der Katakomben Roms, 2 Bde., Freiburg i. Br. 1903; L. HERTLING, P. STYGER, Die römischen Katakomben, Berlin 1933; P. STYGER, Römische Märtyrergrüfte, 2 Bde., Berlin 1935; H. ACHELIS, Die Katakomben von Neapel, Leipzig 1935/36; E. BOCK, R. GOEBEL, Die K., Stuttgart 1961; A. GRABAR, Die Kunst d. frühen Christentums, München 1967; L. HERTLING, E. KIRSCHBAUM, Die Gräber d. Apostelfürsten, Leipzig 1973; J. FINK, Die röm. K., in: Antike Welt 9, 1978, Sondernr.; H. A. STÜTZER, Die Kunst der röm. K., Köln 1983; A. EFFENBERGER, Frühchristl. Kunst u. Kultur. Von den Anf. bis zum 7. Jh., Leipzig 1986.
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