Vertumnus , Vortumnus, von lateinisch vertere, "wenden",
Römischer Vegetationsgott und Gott des etruskischen Zwölfstädtebundes. Der Name bezieht sich auf seine Wandlungsfähigkeit. Vertumnus galt als Gott der Jahreswende. Sein Kult wurde nach der Eroberung der etruskischen Stadt Volsinii 264 v. Chr. im römischen Reich übernommen. Der Festtag des Gottes war der 13. August. Sein Tempel stand am Aventin, einem der sieben Hügel Roms. Einmal soll Vertumnus bei einer Überschwemmung den Tiber umgeleitet haben, um bewohntes Gebiet zu schonen. Der Mythologie nach war Vertumnus in eine schöne Gartengöttin verliebt, die er durch seine Verwandlungskunst und mit List gewann (* Pomona). Das Thema wurde in der Bildenden Kunst immer wieder dargestellt, u. a. von F. Boucher, H. Goltzius, J. Jordaens, P. P. Rubens und D. Teniers. (Die Göttin des Bundestempels des etruskischen Zwölfstädtebundes hieß Voltumna.)
H. KRAUSS, E. UTHEMANN, Was Bilder erzählen. Die klassischen Gesch. aus Antike u. Christentum in d. abendländ. Malerei, München 1988; H. HUNGER, Lex. d. griech. u. röm. Mythologie mit Hinweisen auf das Fortwirken antiker Stoffe und Motive in d. bild. Kunst ..., Wien 1988.
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