Zeugdruck , Bezeichnung für Textilgewebe, die mit eingefärbten Stempeln im Hand-, später auch im * Siebdruck verziert wurden.
Die ersten Zeugdruck entstanden im 7. Jh. v. Chr. in Ägypten. Als ältestes europäisches Beispiel gilt ein Zeugdruck aus dem 6. Jh. n. Chr., der aus dem Grab des hl. Cäsar zu Arles stammt und aus blauem Druck auf weißem Grund besteht. Neben Farbdrucken wurden auch zur Gänze eingefärbte Gewebe unter Verwendung von Ätzbeizen stellenweise gebleicht (* Blaudruck). Anfangs schnitzten so genannte Modelstecher die mit seitenverkehrten Motiven versehenen stempelartigen Modeln zur Gänze aus Holz. Später wurden die Motive meist aus Blech gefertigt und in die als Handgriff dienende Stempelbasis eingesetzt.
D. KING, Textiles and the origin of printing, in: Pantheon 20, 1962; L. v. WILCKENS, Der spätmittelalterl. Z. nördlich der Alpen, in: Anzeiger d. German. Nat. Mus. Nürnberg 1983; L. v. WILCKENS, Die textilen Künste. Von der Spätantike bis 1500, München 1991.
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