Vormärz , in Verbindung mit Kunstwerken bisweilen erwähnter, doch von Historikern geprägter Begriff für die Epoche zwischen dem Wiener Kongress 1814/15 und der Märzrevolution 1848.
Dem Vormärz entsprechen in der Kunst * Restaurationsstil und * Biedermeier. Die absolutistische Restauration war die Reaktion auf die Reformen der Aufklärung. Besonders hart wurde nach den liberalen Gesetzen Kaiser Josephs II. (1780-90) die Restauration in Österreich empfunden. Der Polizeistaat des Fürsten Metternich mit seinem Spitzelwesen und strenger Zensur galt den Zeitgenossen als Prototyp der Restauration. Während an den Grenzen Frieden herrschte, konnte die Ruhe im Inneren nur durch Unterdrückung der liberalen Kräfte aufrechterhalten werden, da die sozial schwächeren Schichten besonders seit 1830 in bitterem Elend lebten (Pauperismus). Die Politik des Vormärzes stand im Widerspruch zu den persönlichen Empfindungen der Menschen. Das Streben des Bürgertums, nach Behaglichkeit und Gemütlichkeit, als Reaktion auf die Napoleonkriege, fand seinen künstlerischen Ausdruck im Biedermeier.
W. CONZE (Hg.), Staat und Gesellschaft im dt. V. 1815-1848, 2. Aufl. Stuttgart 1970; Bürgersinn u. Aufbegehren. Biedermeier und V. in Wien 1815-48, Kat., Wien 1987.
|