Pleochroismus griech.: pléōn =mehr und chros = Farbe
Zu den faszinierendsten Eigenschaften unserer Steine zählt die Mehrfarbigkeit, der Pleochroismus.
Da man in der Gemmologie immer wieder Unterteilungen einsetzt, die uns die Natur bei der Entstehung des Kristalles mitgegeben hat, spricht man von einem Dichroismus und Trichroismus. Also von von der Zwei- und Dreifarbigkeit.
Mit einem Dichroskop (Hand- oder Aufsatzdichroskop) bestimmt man den Pleochroismus bei farbigen, durchsichtigen Edel,- Schmuck- und synthetischen Steinen. Das Dichroskop (siehe auch: Haidinger Lupe) zeigt, ob ein Stein als "anisotrop" oder "isotrop" zu bezeichnen ist und ob dieser einen Di- oder Trichroismus besitzt. Das Dichroskop hat den Vorteil, dass es auch bei Steinen im gefassten Zustand verwendet werden kann.
Für den Farbsteinschleifer ist die Kenntnis über den Di - oder Trichroismus unerlässlich, denn dadurch lassen sich aus einem Rohkristall, hellere oder dunklere Steine schleifen.
Bei undurchsichtigen Steinen kann das Dichroskop nur im geringen Ausmaß eingesetzt werden. Bedingt durch die kryptonkristalline oder feinkörnige Struktur kommt der Pleochroismus bei den undurchsichtigen Steinen nur selten zur Anwendung.
Pleochroismus (Mehrfarbigkeit) wird unterteilt in:
1. Dichroismus
- zweifärbig
- alle farbigen Steine, die kristallisieren im
- kubischen, hexagonalen und trigonalen Kristallsystem
2. Trichroismus
- dreifarbig
- alle farbigen Steine, die kristallisieren im
- tetragonalen orthorhombischen und triklinen Kristallsystem
Bei bestimmten Steinen (Edelsteinen, Schmucksteinen oder Steinsynthesen), lässt sich der Pleochroismus bereits mit freiem Auge ohne Dichroskop erkennen.
Beispiele dafür: - Cordierit
- Turmalin
- Epidot
- Tansanit
- Titanit
- Andalusit usw.
Bei gemmologischen Studien wird am häufigsten der Calcit unter dem Dichroskop (Haidingerlupe) vorgeführt.
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